Nachdem mehrere Tierschutzverbände bereits Strafanzeigen gegen verschiedene amtliche Tierärzte wegen unerlaubter Abfertigungen von Tiertransporten gestellt hatten, hat nun auch die DJGT die Initiative ergriffen und verschiedene – konkrete – Abfertigungen angezeigt.

Denn erstens ist für bestimmte beliebte Routen insbesondere nach Usbekistan nachgewiesen, dass dort keine bzw. nur unzureichende Versorgungsstationen existieren. Das bedeutet, die Tiere können zum Teil tausende Kilometer weit und viele Tage lang nicht abgeladen werden, sondern müssen eingepfercht in ihren Exkrementen verharren, was zweifelsfrei erhebliches und länger anhaltendes Leid für diese Tiere bedeutet. Gesetzlich vorgeschrieben ist es aber, dass Tiere in bestimmten zeitlichen Abständen abgeladen werden und eine 24-stündige Ruhepause in einer Versorgungsstation, die den Vorgaben der EU entspricht, erhalten. Das geht schlicht nicht auf bestimmten Routen, auf denen aber seit 30 Jahren viele Millionen Rinder transportiert werden. Die nicht existenten Versorgungsstationen wurden und werden aber in den Transportplanungen der Unternehmen angegeben….

Zweitens werden die in bestimmte Länder transportierten Tiere dort unter tierquälerischen Bedingungen abgeladen, behandelt, gehalten und schließlich unter eklatanten Tierschutzverstößen geschlachtet. In diesen Ländern ist es Gang und Gäbe, den Tieren erst einmal die Augen auszustechen und ihnen die Sehnen zu durchtrennen, damit Sie sich nicht mehr wehren können. Sodann werden sie ohne Betäubung geschlachtet. Die Kennzeichung der Tiere als sogenannte „Zuchttiere“ ist schlicht falsch, denn Statistiken belegen, dass in besagten Ländern die Viehbestände stetig zurückgehen. Aus Deutschland werden aber hunderttausende Tiere (insbesondere Rinder) dorthin transportiert. Das sind meistens trächtige Rinder, also im Prinzip doppelt so viele Tiere wie in den Exportstatistiken auftauchen. Damit „gezüchtet“ wird in Ländern wie Marokko, Algerien, Usbekistan oder dem Libanon aber keineswegs…

Dass auch im Land Brandenburg – entgegen brandenburgischer Aussagen von Ende April – weiterhin in Richtung Russland und Usbekistan abgefertigt wird, ist bezeichnend, da Ende April positive Meldungen in der Presse zu lesen waren, Brandenburg habe Tiertransporte nach Russland nun gestoppt.

Lesen Sie zu diesen Themen unsere beiden Pressemitteilungen vom heutigen Tage.

200714_DJGT_PM_Strafanzeigen_TT.pdf
200714_DJGT_PM_Tiertransporte_Brandenburg.pdf