Mehr als 2.300 Schadensereignisse mit knapp 153.000 getöteten Tieren und 433 verletzten oder getöteten Menschen sowie Sachschäden von mehreren hundert Mio. EURO – das ist die schreckliche Bilanz des Jahres 2021, die das Team Stallbrände zum Jahreswechsel 2021/2022 gezogen hat.

Mit einem Schreiben machen Stallbrände auf das unerträgliche Schicksal von tausenden getöteten (Nutz-)Tieren aufmerksam. Der Brandschutz in der Landwirtschaft und insbesondere in Tierhaltungsanlagen wird unterschätzt und in Politik und Medien meist nur am Rande thematisiert. Erst vor wenigen Tagen wurde der zweite Jahrestag des Brandes im Affenhaus des Krefelder Zoo begangen. Vor ca. 9 Monaten – im März 2021 – brannte in Alt Tellin eine der europaweit größten Mastanlagen für Schweine. Solche schrecklichen Ereignisse geniessen Aufmerksamkeit – tatsächlich brennt es jedoch jeden Tag in Deutschland! Im Jahr 2021 sind insgesamt mehr als 153.000 (Nutz-)Tiere durch die Folgen von Brand-/Schadensereignissen ums Leben gekommen. Trotz allem werden auch weiterhin neue riesige Tiermastanlagen gebaut und von den Behörden genehmigt, ohne dass sie für die Tiere sicher wären und ohne realistische Chance der Tierrettung im Katastrophenfall. In Alt Tellin hätte rein rechnerisch jeder Mitarbeiter der Anlage 1.500 Schweine evakuieren müssen, während die örtliche Feuerwehr – im Rahmen ihrer Möglichkeiten – versuchte, die Biogasanlage zu retten. Die Brandursache im Fall Alt Tellin ist weiterhin unbekannt.

Das Team Stallbrände hat in einem Offenen Brief das Thema erneut an die Politik und die Medien herangetragen. Auch die Deutsche Juristische Gesellschaft für Tierschutzrecht hofft, dass sich mit der neuen Bundesregierung etwas mehr bewegt in Sachen Tierschutz und Brandschutz.