Die Katastrophe um die Tiere im Nationalpark Unteres Odertal, die eingesperrt durch Zäune gegen die Afrikanische Schweinepest in der jährlichen Flut des Nationalparks Unteres Odertal ertrinken, geht seit einigen Wochen durch die Presse und die sozialen Medien. Bilder von ertrunkenen, geschwächten und verletzten Rehen, Vögeln und anderen Tieren zeigen deutlich das Ausmaß dessen, was der von Zäunen umgebene überflutete Kessel anrichtet. Seit Anfang des Jahres bilden sich Gruppen aus engagierten Bürgern, die den Tieren helfen wollen, Tier- und Naturschutzorganisationen wandten und wenden sich immer wieder an die Politik und die Öffentlichkeit. Doch die Verantwortlichen schauten lange nur zu, bis sie schließlich einige wenige Maßnahmen ergriffen, die den Tieren jedoch kaum halfen. Nach einem kurzzeitigen Sinken der Pegelstände ist zum Frühjahr hin ein weiteres Hochwasser zu erwarten – mit weiteren Todesfällen.

Mit Briefen hat sich nun auch die DJGT an die Landrätin der Uckermark und die Ministerin des MSGIV Brandenburg gewandt und ein umgehendes behördliches Einschreiten gefordert. Es ist nicht hinnehmbar, dass zahllose Wildtiere für eine – nicht einmal besonders effiziente – Seuchenschutzmaßnahme den sicheren Tod finden. Der Nationalpark ist nahezu gänzlich FFH-Gebiet und damit als Teil des Natura-2000-Netzwerks der EU streng geschützt. Eine FFH- und Umweltverträglichkeitsprüfung hat offenkundig vor dem Bau der Zäune nicht stattgefunden. Von Beginn an hatten die Betreiber des Nationalparks die Behörden vor den Gefahren der geplanten Trassenführung gewarnt, es ist jedoch nicht reagiert worden.

Wie von Seiten des Nationalparks empfohlen, muss der Zaun umgehend und ohne jedes weitere Zögern westwärts versetzt werden, damit den Wildtieren der Wechsel in höhergelegene Regionen wieder möglich wird und sie sich vor dem Wasser retten können. Es ist nicht ersichtlich, warum eine westlichere Lage des Zaunes nicht gleichermaßen geeignet sein sollte, die Verbreitung der ASP aufzuhalten.

Ein weiteres Festhalten an der aktuellen Situation ist unter Tier- und Umweltschutzgesichtspunkten nicht tragbar.