Nachdem wir am 14. Oktober 2022 durch einen Offenen Brief des Bund gegen Missbrauch der Tiere e. V. – Geschäftsstelle Berlin – von der Zurschaustellung von Kaninchen im Rahmen von Aufführungen der Berliner Staatsoper erfuhren, haben wir am heutigen Montag eine gerichtliche Anordnung eines Verbots weiterer Aufführungen der Oper „Das Rheingold“ und „Die Walküre“ mit Kaninchen vor dem Berliner Verwaltungsgericht beantragt.
In den Stücken „Das Rheingold“ und „Die Walküre“ müssen ca. zwanzig Kaninchen in einer Szene in hell erleuchteten Käfigen ausharren, ohne dass sie die Möglichkeit haben, sich in eine Höhle oder in ein Häuschen zu flüchten. Menschen bewegen sich auf der Bühne und stoßen an die Käfige.
Dem „Feind“ auf dem Präsentierteller ausgeliefert zu sein, ist extrem schlimm für die scheuen Fluchttiere mit ihrem feinen Gehör. Droht ihnen Gefahr, so rennen sie in der Natur blitzschnell in ihre Bauten. Dass den Tieren von den Bühnendarstellern, der Musik und den Lichteinwirkungen tatsächlich gar keine Gefahr droht, können sie nicht wissen. Sie haben Todesangst.
(Todes)-Angst ist rechtlich als erhebliches Leid anzusehen. Tieren erhebliches Leid zuzufügen, ist nach dem Tierschutzgesetz verboten. Weiter muss jedem Tier – auch in einem Käfig – nach dem Tierschutzgesetz das Ausleben wesentlicher Bedürfnisse ermöglicht werden. Ein (überlebens)-wichtiges Verhaltensbedürfnis von Kaninchen und anderen Fluchttieren ist es, sich bei drohender Gefahr jederzeit an einen sicheren Ort zurückziehen zu können. Dies wird den Kaninchen im Rahmen einer Opernaufführung, in der eine Vielzahl von optischen, akustischen und anderen Reizen auf die Tiere einwirken, nicht gewährt, und das ist offenbar auch gewollt, denn natürlich sollen die Zuschauer nicht nur Käfige mit Häuschen sehen, sondern sie sollen offenkundig „freien Blick“ auf die Kaninchen haben.
Auch der Bund gegen Missbrauch der Tiere e. V. – Geschäftsstelle Berlin – setzt sich maßgeblich für die Kaninchen ein und ist wichtige Unterstützung für uns. Gemeinsam mit dem bmt und weiteren Tierschutzverbänden werden wir unser Möglichstes tun, dass Kunst, die eigentlich etwas Schönes sein soll, nicht auf dem Rücken von Tieren stattfinden wird.
Unsere Pressemitteilung zu diesem Thema finden Sie hier