Am kommenden Montag, den 7. 11. Um 19:00 findet das Berliner Online-Tierschutzforum der Landestierschutzbeauftragten des Landes Berlin statt. Diesmal wird Frau Lydia Käufer einen Vortrag mit dem Titel „Belastungsfaktoren, Ressourcen und sekundäre Traumatisierung bei Tieraktivist:innen – Wege zu einem nachhaltigen Aktivismus” halten. Wir hoffen auf diesem Wege, den Tierschützer:innen und Aktivist:innen einen Einstieg in das Thema zu geben und planen weitere Veranstaltungen zur Unterstützung (s.u.).

Kostenfreie Anmeldungen sind hier möglich: https://www.eventbrite.co.uk/e/20-berliner-tierschutzforum-wege-zu-einem-nachhaltigen-aktivismus-tickets-419096106737

Abstrakt

Tieraktivist:innen engagieren sich in einer anthropozentrisch geprägten Gesellschaft für die Etablierung eines neuen moralischen Verständnisses im Mensch-Tier-Verhältnis von Ethiken des Tierschutzes über Tierrechte bis hin zur Tierbefreiung. Hierzu setzen sie sich mit potenziell traumatisierender Gewalt an Tieren hinter den Wänden von Tierversuchslaboren, Schlachthäusern, Pelzfarmen etc. auseinander. Sie berichten über eine tiefe empathische Verbundenheit mit diesen Tieren und über die hiermit zusammenhängenden überwältigenden Gefühlszustände. Die Psychotraumatologie beschreibt die Konfrontation mit Traumamaterial in Verbindung mit einer empathischen Anteilnahme als potenzielle Auslöser für sekundäre Traumatisierung. Demnach stellt die intensive Beschäftigung mit traumatisierten Tieren – bzw. den traumatisierenden Gewaltverhältnissen, in denen Tiere leben, ein enormes Belastungsrisiko dar. Während des Vortrags werden Belastungsfaktoren und Ressourcen von Tieraktivist:innen vorgestellt. Anschließend wird auf die sekundäre Traumatisierung bei Tieraktivist:innen eingegangen und erste Forschungsergebnisse präsentiert. Abschließend soll sich dem Thema nachhaltiger Aktivismus gewidmet werden, und es sollen Wege zu einem effizienten und gesunden Aktivismus dargestellt und diskutiert werden.

Kurzbiographie

Lydia Käufer ist Sozialarbeiterin (M.A.) und wissenschaftliche Hilfskraft an der Hochschule Hannover. Sie machte einen Master of Arts (M.A.) zum Thema „Sekundäre Traumatisierung durch die Konfrontation mit der Gewalt an nichtmenschlichen Tieren – Entwicklung und Validierung eines Instrumentes zur Erfassung sekundärer Traumatisierung bei Tieraktivist:innen“ und publizierte zusammen mit Kollegen in 2020 in dem Journal psychosozial über Belastungserleben und Ressourcen von Tierrechtsaktivist: innen.