Für eine neue Berufungsperiode bis zum Sommer 2025 hat sich am 30. November 2022 der Hessische Tierschutzbeirat in einer konstituierenden Sitzung neu zusammengefunden. Die Deutsche Juristische Gesellschaft für Tierschutzrecht entsendet bereits zum zweiten Mal Vertreterinnen und Vertreter in das bei der Landestierschutzbeauftragten am Hessischen Umweltministerium angesiedelte Gremium, dem insgesamt 15 Organisationen aus Hessen oder mit hessischem Bezug aus den Bereichen Tierschutz, Naturschutz, Kirchen und Tiernutzung angehören.

Unter anderem für die hessischen Tierheime und tierheimähnlichen Einrichtungen will sich auch die DJGT zusammen mit den anderen im Beirat vertretenen Tierschutzorganisationen einsetzen. „Tierheime, Auffangstationen und deren Helferinnen und Helfer leisten einen extrem wichtigen Beitrag für den Tierschutz“, erklärt die Stellvertretende Vorsitzende der DJGT, Dr. Barbara Felde. „Die Tierheime nehmen nicht nur die von der Gesellschaft nicht mehr gewollten Abgabetiere auf, sondern bringen auch Tiere unter, um die sich eigentlich die Behörden kümmern müsste, z. B. Fundtiere oder fortgenommene, beschlagnahmte oder eingezogene Tiere. Ohne die Tierheime würden staatliche Behörden bald in eine sehr hilflose Lage kommen, wenn sie beispielsweise einen gefährlichen Hund eingezogen haben und diesen selbst unterbringen müssen, weil die Tierheime wegen der Energiekrise und anderen schwerwiegenden Problemen in Not geraten, schließen müssen und dann schlicht nicht mehr zur Verfügung stehen“.

Einen weiteren Schwerpunkt will die DJGT auf den Bereich Wildtiere legen. Die steigende Zahl an Wölfen, die in Hessen sesshaft werden, stellt eine wichtige Herausforderung in den kommenden Jahren dar. „Um mögliche Konflikte von vornherein zu vermeiden, ist ein frühzeitiges Handeln erforderlich. Hierzu sollten umfassende Herdenschutzmaßnahmen ergriffen sowie gezielte Beratungen und Aufklärungsmaßnahmen angeboten werden“, erklärt Christina Patt, zuständiges Vorstandsmitglied der DJGT. „Darüber hinaus wollen wir uns für einen angemessenen Umgang mit den sog. invasiven Arten und für die Einführung eines modernen Jagdrechts einsetzen.“

Damit wird die DJGT auch in der kommenden Arbeitsphase des Hessischen Tierschutzbeirats intensiv daran arbeiten, im Tierschutzbeirat Forderungen an die Landesregierung zu erarbeiten, damit sich an dem immer noch nicht an seinem Verfassungsrang gemessenen Tierschutz in Hessen etwas ändert. Dazu wird die DJGT in den Fach-Arbeitsgruppen Anträge zu den Themen Wildtiere, Tiertransporte, Gesetzgebung und Tierheime einbringen und versuchen, im Tierschutzbeirat, der auch mit Vertreterinnen und Vertretern der Tiernutzerseite besetzt ist, etwas für die Tiere zu erreichen.

Unsere Pressemitteilung zu diesem Thema finden Sie hier.