Mit einem am 9. Januar 2024 verabschiedeten Gesetz beendet Südkorea eine lange Tradition schlimmer Tierqual: Im südkoreanischen Parlament wurde ein Gesetz verabschiedet, unter dem es – vollstreckbar ab 2027 – verboten ist, Hunde für den menschlichen Verzehr zu züchten und zu schlachten. Auch der Verkauf und der Vertrieb von Hundefleisch ist dann verboten. Für Verstöße gegen das Zucht- und Schlachtverbot droht sogar eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren oder eine Geldstrafe in Höhe von bis zu 30 Millionen Won (das entspricht 22.768 US-Dollar bzw. 20.772 Euro). Verstöße gegen die Verkaufs- und Vertriebsverbote sind immerhin mit einer Freiheitsstrafe von bis zu zwei Jahren oder mit Geldstrafe in Höhe von bis zu 20 Millionen Won bedroht. Dem Gesetz stimmten 208 Abgeordnete der Nationalversammlung zu, keiner stimmte dagegen bei zwei Enthaltungen.

Zucht- und Schlachtbetriebe müssen sich nun registrieren lassen, Behörden sind verpflichtet, Pläne vorzulegen, wie sie im Rahmen der Betriebsschließungen vorgehen werden. Die Betriebe erhalten staatliche Unterstützung für den Ausstieg aus der Branche und in den Übergang in humanere Berufe.

Insbesondere die starke Tierschutzbewegung in Südkorea und weltweit hat zu dem Umdenken geführt, welches letztlich durch die aktuelle Gesetzgebung verwirklicht wurde. Insbesondere im Rahmen von Großereignissen wie den Olympischen Spielen 1988 in Seoul, der Fußballweltmeisterschaft 2002 und den Olympischen Winterspielen 2018 in Pjöng Chang wurde das Land immer wieder durch Tierschützer und Tierrechtsgruppen kritisiert. Dies hat dazu beigetragen, dass die Akzeptanz des Schlachtens und Essens von Hunden immer weiter schwand. Eine Rolle gespielt haben dürfte auch der Einsatz der südkoreanischen First Lady Kim Keon Hee, die sich für das Ende dieser barbarischen Tierquälerei einsetzen wollte. Trotz massiver Lobbyarbeit der Hundefleischlobby hat das Parlament zusammengehalten und das Gesetz nunmehr verabschiedet.

Laut einer Regierungsstudie gibt es in Südkorea 1156 Hundefarmen, in denen über eine halbe Million Hunde für den Fleischkonsum züchten und 1666 Restaurants, die Hunde noch auf ihrer Speisekarte haben. Die Zustände auf den Hundefarmen und die Schlachtmethoden sind durch Tierschutzorganisationen hinreichend dokumentiert und bekannt.

Hunde wurden und werden zwar traditionell in asiatischen Ländern gegessen; der Hund ist aber in Südkorea bereits 1978 aus der in dem Food Sanitation Act befindlichen Liste als „landwirtschaftliches Nutztier“ gestrichen worden, der Verzehr von Hunden als Nahrungsmittel somit bereits seit 1978 illegal.

In Taiwan, auf den Philippinen und in Singapur gibt es bereits ähnliche Verbote. Südkorea ist damit also nicht das erste asiatische Land, in dem die Zucht und der Verzehr von Hunden verboten ist.

 

Die englischsprachige Berichterstattung zu diesem Thema ist zu finden unter

https://www.koreatimes.co.kr/www/nation/2024/01/113_366614.html