Bei der Ausstallung von Geflügel kommt es regelmäßig zu erheblichen Tierschutzproblemen aufgrund von Stress, Atemnot und zum Teil schweren Verletzungen, die mitunter zum Tod der Tiere führen. Grund dafür ist vor allem die praktizierte Fangmethode: Es ist übliches Vorgehen, dass sogenannte die Fängerkolonnen die Tiere an einem oder beiden Beinen fangen, hochheben, kopfüber tragen und in die Transportkisten verladen. I.d.R. werden mehrere (bis zu 4 Tiere pro Hand) auf diese Weise gefangen. Jüngst haben Undercover-Aufnahmen von SOKO Tierschutz e. V. die zusätzlich oft sehr brutale Vorgehensweise dokumentiert (abrufbar unter Leidende Masthähnchen – Report Mainz – ARD | Das Erste). Die Praxis des Tragens, Zerren und Ziehens von Geflügel an den Beinen ist nach der EU-Tiertransportverordnung verboten. Aktuell soll im Rahmen der Überarbeitung der EU-Tierschutzvorschriften aber eine Aufweichung dieses Verbots stattfinden, mehr noch: Das Verbot, Tiere an den Beinen hochzuziehen, zu zerren und zu tragen, soll bald nicht mehr für Geflügel und Kaninchen gelten. Das sieht der offizielle Entwurf der EU für eine reformierte EU-Tiertransportverordnung vor.
Der Deutsche Tierschutzbund e. V. hat im Rahmen der Grünen Woche 2024 eine Podiumsdiskussion zu dem Thema angeboten, an der auch der Erste Vorsitzende der DJGT, Dr. Christoph Maisack teilgenommen hat. Die Ausführungen von Dr. Maisack zur Podiumsdiskussion sind hier abrufbar.