Jüngst wurde vom Festausschuss Bonner Karneval beschlossen, dass ab der Kampagne 2021/2022 keine Pferde mehr im Rosenmontagszug genutzt werden dürfen. Der Festausschuss, der für die Durchführung des Rosenmontagszuges in Bonn zuständig ist, lässt auf seiner Website (https://www.karneval-in-bonn.de/start/Home/Home/news/Nutzung-von-Pferden-im-Rosenmontagszug__9081.html?xz=0&ci=9081&cs=2&cc=1) verlauten, dass primär aus Sicherheitsgründen für die Menschen auf die Nutzung von Pferden verzichtet werden müsse. Man habe erkannt, dass Pferde als Fluchttiere nur in begrenztem Maße beherrschbar sind und es ein großes Risiko darstellt, wenn Pferde über mehrere Stunden durch Menschenmassen geritten oder gefahren werden.

Weiter wird ausgeführt: „Uns allen ist bewusst, dass wenn der Unfall am Ende des Rosenmontagszuges im Jahr 2017, als eine Kutsche der Ehrengarde durchging, dies nicht im nahezu menschenleeren Auflösungsgelände passiert wäre, sondern 150 Meter vorher in der Dorotheenstraße – vielleicht gerade am Standplatz der Kadetten der Bonner Stadtsoldaten – die Kutsche, deren Pferde erst 100 Meter später durch den Anprall gegen eine weitere Pferde-Kutsche und ein geparktes Auto zu stehen kam, schwerste Verletzungen oder gar Todesfälle verursacht hätte. In anderen Städten gab es vergleichbare Ereignisse. Ein solches plötzliches Durchgehen von Pferden lässt sich aber nicht im Vorfeld verhindern. Hierfür kommt es auch nicht darauf an, wodurch dies ausgelöst wird, sondern, dass wenn dies passiert, dies zu schwerwiegenden Verletzungen und Todesfällen führen kann.“ (vgl. Website des Festausschuss Bonner Karneval, s. o.).

Auch aus Tierschutzgründen ist der Einsatz von Pferden im Karneval nicht zu vertreten. Da Pferde Fluchttiere sind, leiden sie stark unter den Einwirkungen der Karnevalsumzüge, der
extremen Lautstärke, den Menschenmengen und schnellen Bewegungen sowie andauernden Belastungen. Dies haben wir bereits in mehreren Stellungnahmen dargestellt, wie beispielsweise aus dem Jahr 2018:

18_09_13_DJGT_Stellungnahme_Pferde_im_Karneval

Wir freuen uns über die Entscheidung aus Bonn und hoffen, dass auch andere Städte sich daran ein Bespiel nehmen.